Wiener Melange
Fotografien von Gerd Kittel
Wiener Walzer, na klar! Wiener Würstchen – na ja, sie heißen ja eigentlich Frankfurter. Aber Wiener Melange? Ist das nicht ein Capuccino, oder so ähnlich? Nein, und um Kaffee geht es sowieso nicht in dieser Ausstellung, die Architekturfotografien von Gerd Kittel präsentiert.
Melange heißt Mischung und der Titel »Wiener Melange« soll nur darauf hinweisen, dass in Wien herausragende Architekturen nicht als vereinzelte Exemplare zu sehen, sondern ganze Epochen von der Gotik bis zur Gegenwart als Ensemble zu erleben sind. Und: neben den Originalen stehen nicht selten nachempfundene »neo« Bauten, die ihrerseits wieder als exemplarisch für ihre Entstehungszeit gelten, aber wegen ihrer Qualität nicht minder gerühmt werden. Ein spannendes Gemengelage von repräsentativer Pracht, groß- und kleinbürgerlichen Lebenswelten, gigantischen Wohnanlagen und bescheidensten Behausungen, deren Ecken und Kanten auch zum urbanen Bild dieser Stadt gehören.
Es war nicht explizite Absicht des Fotografen, aber vielleicht erlauben die in der Ausstellung gezeigten Bilder auch einen kleinen Einblick in die stilistische Vielfalt engagierter Architekturfotografie, wenn sie nicht im starren Dogmatismus verharrt, sondern offen und spielerisch auf Gegebenheiten reagiert.