»Tales of Tomorrow«
Polaroids von Rainer Raczinski
In »Tales of Tomorrow« werden Architekturkonzepte vorgestellt, die zum Zeitpunkt ihrer Entstehung ganz unterschiedliche Utopieversprechen gegeben haben. In der Rückschau haben sie sich zwar nur bedingt oder auch gar nicht erfüllt, immer noch strahlen sie einen unglaublichen Optimismus und Aktualität aus. Das erklärt auch, weshalb einige, obwohl sie zu Beginn sehr umstritten waren, heute eine neue Wertschätzung erleben. Als sozialgeschichtliche Essenz kann man dabei das sich wandelnde Lebensgefühl der westlichen Welt im Laufe der Zeit in Augenschein nehmen.
Entwickelt hat sich diese Fotostudie vor dem Hintergrund von Untersuchungen in Palm Springs und Tel Aviv. Raczinski recherchierte hier Ensembles von jüdischen Exilarchitekten, die die Konzepte der klassischen Moderne in der Umgebung von Los Angeles und in Tel Aviv weiterentwickelten, wenn auch zu sehr unterschiedlichen Bedingungen.
Rainer Raczinski arbeitet dabei ausschließlich – und das seit den siebziger Jahren – auf Polaroid. Auf den ersten Blick ein eher ungewöhnliches Medium für Architektur, besonders weil die Formate so klein sind und weil Polaroid eher als Trashmedium bekannt ist. In Tales of Tomorrow verwendet Raczinski das heute sehr seltene Großformatpolaroid, ebenfalls aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts, das annähernd DIN-A4 große Bilder ergibt. Und auch mit Polaroid wurde ein Utopieversprechen gegeben, das heute mittels der digitalen Fotografie eingelöst ist, damals jedoch eine Sensation war: die sofortige Verfügbarkeit des Bildes. Der digitalen Fotografie hat das Polaroid allerdings immer noch einen Aspekt voraus: nur hier gibt es Originale, alle anderen Fotografien sind immer nur Kopien.
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