»The Unexpected Beauty Of Not Knowing«
Malerei und Zeichnung von Irene Hardjanegara
Die für 23.04.–14.05.2021 geplante Ausstellung wurde aufgrund der aktuellen Pandiesituation vorerst abgesagt. Sollte sie zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden informieren wir hierüber rechtzeitig!
Die Künstlerin Irene Hardjanegara ist 1973 in Indonesien geboren. Nach dem Abitur verbrachte die damals 19jährige ein Jahr in Paris, wo ein Besuch im Musée d’Orsay zum Schlüsselerlebnis wurde. Die imposante Halle mit der einzigartigen Sammlung impressionistischer Gemälde löste in ihr einen nicht mehr zu zähmenden Wunsch aus: sie wollte Künstlerin werden. Die Basis für ihr künstlerisches Schaffen schuf Irene Hardjanegara zunächst mit einem Studium an der Universität der Künste in Berlin, später in Amsterdam und Busan.
2014 zog es Irene Hardjanegara nach Frankfurt am Main, wo sie schließlich ihrer Bestimmung folgte und seit 2016 als freie Künstlerin tätig ist. 2019 wurde sie hier mit der bemerkenswerten Ausstellung »Everything is Everything« im 1822-Forum einem großen Publikum vorgestellt. Die Hessische Kulturstiftung unterstützte die Künstlerin daraufhin 2020 mit zwei Stipendien.
Irene Hardjanegara ist bekannt für ihre dezidiert konzeptuellen Zeichnungen, die durch ein einzigartiges Format beeindrucken. So messen ihre Papiere zuweilen 4 Meter in der Breite, was für das Medium Zeichnung, dem wir zumeist im kleinen Format begegnen, außergewöhnlich ist. Dennoch bleiben ihre Arbeiten in der Anmutung intim und betören durch feines, gefühlvolles Linienspiel.
Das Jahr 2020 stellte auch Irene Hardjanegara vor unerwartete Herausforderungen. Von dieser extremen Situation wie berauscht, wurde die Künstlerin produktiver denn je und schuf Überraschendes.
Als ab März 2020 der Gang ins Atelier immer schwieriger wurde und sie begann zu Hause zu arbeiten, wurde zunächst das Material im Format kleiner und bald die Papiere um Leinwände ergänzt. Sogleich wich immer wieder die höchst durchdachte Linie des geschärften Bleistiftes auf dem Papier einem reaktiven, wilden Duktus des sich der Leinwand tänzerisch hingebenden Pinsels. Der Titel dieser Arbeiten »The Unexpected Beauty Of Not Knowing« kündet von Schönheit, die wir im Ungewissen finden können und gleichsam von einer Freiheit, welche einem Arbeiten im Zustand des Nichts-Planen-Könnens, innewohnt.
Die Ausstellung mit dem gleichnamigen Titel möchte Schönheit und Freiheit erfahrbar machen, wie sie aus einem so beschwerlichen Jahr, voller Einschränkungen und Entbehrungen, hervorgehen kann. Zugleich will sie zeigen wie der scheinbare Gegensatz von gedankenvoller Zeichnung und emotionaler Malerei zu einem sich gegenseitig bedingenden Ganzen verschmilzt.